Lucia – Engel des Todes?

Lucia sitzt in einem Van, wird begrüßt von dutzenden aufblitzenden Kameras, denn sie ist eine Geächtete.
Angeklagt, etliche Morde begangen zu haben, Morde an den Schwachen dieser Gesellschaft. Mutmaßliche Opfer sind Kleinstkinder und Altersschwache. Menschen, die angewiesen sind auf die Hilfe Anderer, allesamt stationiert in einer Klinik, für die besagte Verdächtige arbeitet.
Lucia sprüht nur vor Ehrgeiz für ihren Job, erledigt die ein oder andere Aufgabe auch nach Ende der Schicht. Von Glück verfolgt ist sie jedoch nicht: Auffällig viele Patienten erleben ihre letzten Atemzüge in der Obhut der umsorgenden Krankenhilfe.

Als schließlich ein Säugling in den Armen der Frau zu Tode kommt, melden sich erste Zweifler zu Wort. Es werden Ermittlungen eingeführt und so formt „Lucia – Engel des Todes?“ letztendlich ein Gerichtsdrama, das sich seltsam leer anfühlt.
In kapitelartigen Abschnitten wird der Fortgang der sich immer länger ziehenden Anklagen erzählt, fühlt sich dabei allerdings immer gehetzt an. Man bekommt hier zwar bewegte Bilder zu sehen, diese kommen inhaltlich aber nicht wirklich aus der Hüfte. Weiterlesen

The Revenant

Iñárritu ist spätestens seit dem letztjährigen Birdman (ich war beigeistert) und den dazugehörigen Oscargewinnen ein richtiger Big Player in der Filmwelt.
Ein Jahr später, pünktlich zur fünften Jahreszeit, die der Oscarbaits, reiht der mexikanische Filmemacher gemeinsam mit einem Haufen anderen bekannten Gesichtern in die lange Reihe von Anwärtern und greift erneut nach den Sternen Oscars (12 Nominierungen sind es geworden).
Die erwünschte Aufmerksamkeit hat er dabei schon bekommen, passend dazu gleich 3 Golden Globes, fehlt nur noch Leonardo DiCaprio in der Gleichung, der dankbar auf den Zug namens Iñárritu  aufspringt; Endstation: Bester Hauptdarsteller.
Zwischen die allgemeine Begeisterung mischen sich nun nach und nach kritische, unbeeindruckte Stimmen. Zu welcher Fraktion ich gehöre?
Nun, begeistert war ich nicht gerade.

The Revenant (in Deutschland mit dem ärgerlichen, vielleicht fast peinlichen, Untertitel „Der Rückkehrer“ versehen) erzählt uns die Geschichte des Trappers Hugh Glass (Leonardo DiCaprio). Dieser ist Mitglied einer Handelsexpediotion, die, geleitet von Captain Andrew Henry (Domhnall Gleeson), auf der Jagd nach kostspieligen Pelzen ist, um so ans große Geld zu kommen.
Durch einen plötzlichen Bärenangriff und den folgenschweren Verwundungen, entscheidet die Truppe nach und nach, den Mann seinem Schicksal zu überlassen.
Glass allerdings ist zäher als gedacht.

Und dabei startet doch alles so imposant. Nach minimal kurzer Vorstellung des Expeditionsteams werden Charaktere und Zuschauer gleichermaßen von einem groß aufgezogenem Indianerangriff überrascht. Die Kamera weiß kaum, was sie uns zeigen soll, Chaos macht sich breit und die uns noch völlig unbekannten Opfer verfallen langsam der Panik. Da die Kamera verschiedensten Geschehen folgt, durch die Menge gleitete, Opfer porträtiert, sie dann fallen lässt, sich an das nächste herandonnernde Pferd heftet, nur um einem vorbeisegelnden Pfeil zu folgen, verliert man den Überblick über das volle Ausmaß des Hinterhaltes – und das ist gut so. Die Umgebung breitet sich zu einem Schlachtfest, kurz kommen Erinnerungen an die beeindruckende Kriegsschauplätze der ersten halben Stunde von Saving Private Ryan, nur sind das hier Indianer. Andere Zeiten, andere Waffen, tolle Szene. Weiterlesen

The Ridiculous Six [Kurzreview]

Adam Sandler kann nicht gerade auf eine glorreiche Filmographie zurückblicken, für viele dümmliche und – wenn überhaupt – unfreiwillig komische Filme zeichnet sich der Amerikaner verantwortlich. Das Verrückte: Der Schauspieler, Produzent und Regisseur ist trotzdem erfolgreich ohne Ende.
Man ahnte Böses, als News verkündeten, dass Sandler einen Vertrag über vier Netflix-exklusive Filme unterschrieb, waren Produktionen des Streaming-Riesen bisher nicht zwingend Filmmaterial für die Ewigkeit, konnten sie wenigstens als gute, wertige Produktion auftrumpfen. Serien wie House of Cards oder Daredevil konnten Zuschauer und Kritiker ebenso unterhalten, wie die erste hauseigene Kinoproduktion „Beasts of no Nation“.
Nun also spendiert Sandler unter den Fittichen von Regissur Frank Coraci seinen ersten Beitrag zu den immer größer aufgezogenen Unterhaltungsmedien der Marke Netflix und liefert spielend leicht den schlechtesten Film des Jahres 2015.
The Ridiculous Six ist so grauenhaft, dass es schlimmer kaum vorstellbar ist. Weiterlesen

Sweet Tooth Volume 1 – Out of the Woods

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein neues Medium für mich entdeckt: den Comic. Lange an mir vorbeigegangen und eher Randerscheinung, in der Popkultur oft abgetan als Nerdkram oder Unterhaltung für Kinder, stand letztes Weihnachten dann ein doch recht spezieller Wunsch auf der Wunschzettel.
Batman The Court of Owls wurde mein erster Kontakt zu dieser neuen Welt – und ich ziemlich begeistert. Schnell war ich angetan von kunstvollen Zeichnungen, dem Ausdruck, den dieses Medium – wie vielleicht kein anderes – schaffen kann. Ein Hybrid aus Buch und Film, angenehm in der Handhabung und irgendwie einfach faszinierend.

Mit der Zeit ist die Neugierde größer geworden, ich wollte Geschichten abseits von Superhelden erleben, gucken was das Comicuniversum zu bieten hat. Was soll ich sagen? Die Auswahl ist gigantisch, so gigantisch sogar, dass man als Neuling förmlich erschlagen wird von verschiedensten Serien von unbekannten Künstlern, Paralleluniversen und Bandreihen, die mit etlichen Ausgaben schon keine andere Bezeichnung mehr zulassen als die eines Epos.
Über kurz oder lang bin ich auf Sweet Tooth gestoßen, hab nicht viel mehr gesehen, als das besonders interessant gestaltete Cover und habe blind bestellt; ich wurde nicht enttäuscht. Weiterlesen

Bridge of Spies

Nach Ridley Scott hat mit Steven Spielberg nun der nächste Kinogigant sein neustes Werk im Jahr 2015 in die Lichtspielhäuser gebracht.
Auffällig unauffällig ist das Ganze von Statten gegangen. Von starker Werbung, allgegenwärtigen Plakaten oder an Aufdringlichkeit grenzenden Trailereinblendungen auf jeder fünften Website keine Spur.
Was der neue Streifen der langsam auf die Siebzig zugehenden Regie-Legende also kann? Einiges, aber leider nicht vollends überzeugend.

Bridge of Spies setzt im Jahre 1957 – mitten im Kalten Krieg – ein. Den USA ist es gelungen, einen infiltrierten Sowjetagenten ausfindig zu machen und aus dem Verkehr zu ziehen. Um von möglichst reiner Vorgehensweise zu zeugen, wird dem verhassten Sträfling (und damit Staatsfeind) ein Anwalt zur Seite gestellt.
Die Wahl fällt dabei auf den eigentlich vollends aus dem Zuständigkeitsbereich entrissenen James Donovan (Tom Hanks). Dass dieser nicht nur, wie bisher, in Fragen von Versicherungen ein engagierter Mann ist, sondern auch seine neue Aufgabe mit unglaublicher Ernsthaftigkeit angeht, war den Verantwortlichen im Vorfeld so wohl nicht bewusst.
Durch einige Verfälle gerät Donovan letzlich zwischen die Fronten der politischen Auseinandersetzungen von West und Ost, sieht sich ferner nicht weiter verantwortlich für ein einzelnes Leben, sondern hält gleich das Schicksal mehrerer Menschen in seinen Händen.

Was Steven Spielberg uns hier kredenzt, ist eine durch und durch menschliche Geschichte. Hier geht es um den Wert eines jeden Menschenlebens, um Humanität, Überzeugung und Standhaftigkeit.
Der Versicherungsanwalt Donovan wird vor eine Herkulesaufgabe gestellt, soll den Spion Rudolf Abel provisorisch vertreten, setzt sich aber für eine korrekte Behandlung seines Mandanten wider Willen ein und verweist Richter auf allgemein gültige Bürgerrechte. „Als was sollen wir ihm Rechte zusprechen? Als Amerikaner wohl kaum“ kommt da als Antwort und zeugt schon zu Beginn von der zugespitzten Grundstimmung bei Verantwortlichen, wie auch Bevölkerung. Weiterlesen

Von „Toy Story“ – und warum ein neuer Ableger keine gute Idee ist

Der Wahn Hollywoods, alles und wirklich alles zu rebooten, zu remaken oder fortzusetzen, dauert an. Pixar spendiert sich und seinen Fans einen vierten Teil ihres Ursprungswerkes Toy Story, so lassen die News verlauten.
Also einmal gleich auf Anfang bitte.
Ganze zwanzig Jahre ist es mittlerweile her, dass Pixar auf der großen Bildfläche erschien und sich Film für Film einen immer größeren Namen geschaffen hat. Die Geschichte um Andys Kinderzimmer, den kühnen, aber besitzergreifenden Cowboy Woody und den intergalaktischen Helden Buzz Lightyear kennt wohl fast ein jeder. Die Idee, Spielzeugen eine Identität, Gefühle und Gedanken zu schenken, ist zuteilen eine wunderschöne, vielleicht aber auch treibende für das wohl jüngste Genre des Films: den Animationsfilm.
Mediumgrenzen wurden gesprengt, der Raum für alle nur denkbaren Fantastiken wurde erweitert; nicht allein Welten,  in denen wir uns bewegen, können in Fantasieergüssen untergehen, Animation erlaubt es, Gegenständen und allen möglichen Gestalten Emotionen durchleben zu lassen.

Die Reaktion der Massen war groß, vor allem Kinder waren von den spannenden Abenteuern der sympathischen Helden angetan, bis selbst die größten Fastfoodriesen den Zahn der Zeit trafen und entsprechende Spielzeuge in ihre Juniortüten verfrachteten.
Wie könnte es anders sein: Aus einem Film wurden zwei, wurde eine Trilogie. Anders als anderweitig leider so oft bei Folgeablegern zu Weiterlesen

Sin City: A Dame to Kill For [Kurzreview]

A Dame to Kill For ist, wie sein Vorgänger, eine Aneinanderreihung lose zusammenhängender Kurzgeschichten. Wir treffen auf altbekannte Sonderlinge der Stadt der Sünden, begegnen aber auch einer Handvoll neuer Bewohner einer Welt von Alkohol, Sex und Gewalt.
So möchte Dwight (Josh Brolin) mit seiner Vergangenheit abschließen, denkt über alles nach, was er all die Jahre verbockt hat, bis ausgerechnet seine ehemalige Freundin Ava  (Eva Green) auf den Plan tritt. Sie braucht seine Hilfe in einer makaberen Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann. Unterdessen besucht der immer glückliche Spieler Johnny (Joseph-Gordon-Levitt) eine Bar, um die Bekanntschaft von Senator Roark zu machen. Doch nicht allein Johnny ist mit diesem bekannt, die nach wie vor tanzende Nancy hat noch eine Rechnung mit Roark zu begleichen.
Auf dem Papier folgt die zweite Comicadaption der selben Formel wie der erste Abstecher in diese düstere Welt, und doch formt „A Dame to Kill For“ ein eher maues Sequel.

Das liegt zum vor allem an eher schwach ausfallenden Einzelgeschichten, besonders die Story um Joseph-Gordon-Levitt weiß kaum zu überzeugen. Hier kommen fremde Personen zusammen, die nur eine Gemeinsamkeit haben: Keinen Charakter und keinen Hintergrund. Diese Charaktere sind so charakterlos, wie sie eben sein können, kommen aus dem Nichts und enden im Nichts. Wenn man sie beschreiben sollte,so würde ein Schlagwort genügen: glücklicher Spieler, schöne Frau.
Der sonst so charismatisch-verschmitzte Levitt verfällt dem allgemeinen Sin-City-Tonus. Hier muss jeder auf Teufel komm raus die Coolnessskala sprengen, optional eingängige One-Liner auf den Lippen haben. Das mag zu Rourke oder Brolin passen, nicht aber zu dem sonst niemals plakativ aufspielenden Levitt. Weiterlesen

Liebster Award von Film und Buch

Und weiter dreht sich das Karussell, aber wenn man schon mal dran ist, Spaß macht das kleine Frage-Antwort Spiel alle mal.
Also sei direkt der Dank ausgesprochen an Film und Buch, ich hoffe ich kann eure Fragen zufriedenstellend beantworten. Den ursprünglichen Beitrag findet ihr HIER, schaut gerne mal rein. 🙂

Was brachte dich auf die Idee, einen eigenen Blog zu starten?

Eine fast identische Frage kam beim lieben Filmaffen auf, deshalb gebe ich hier die gleiche Antwort:
Wirklich an den genauen Grund kann ich mich nicht mehr erinnern, nur, dass es an einem Sonntagmittag war, ich saß gemütlich auf dem Bett und habe mir kleine Ausschnitte von Drehbüchern durchgelesen. Fast als wäre es eine Eingabe gewesen, hab ich mich an den Laptop gesetzt, nach Websites über Filme gesucht und mein kleines Projekt gestartet.

Auf welche Themen gehst du auf deinem Blog besonders ein?

Weitestgehend geht es bei mir um Filme. Hier und da kann sich auch mal ein Beitrag abseits der gewohnten Themen finden, aber ich denke, vorerst werde ich bei FIlmbesprechungen und dem ein oder anderen „Special“ bleiben.

Film oder Buch, was spricht dich mehr an?

Mein Herz gehört dem Film, ich bin aber verdammt froh, in letzter Zeit auch wieder genügend Zeit für Bücher gefunden zu haben. Lange Zeit war ich innerlich  zu aufgewühlt, um mich einfach mit einem schönen Buch in den Sessel zu pflanzen. Besonders bei der aktuellen Jahreszeit ist das aber wundervoll.

Es gibt kaum noch einen Film, der kein Remake ist. Was hältst du vom derzeitigen Remake-Wahn?

Find ich schrecklich, aber Hollywood macht eben, was die breite Masse verlangt oder zumindest an den Kinokassen funktioniert. Dazu gehören scheinbar Wiederauflagen und Xfache Forsetzungen, sowieo das Superheldenallerlei. Ich finde das ermüdend, bin deshalb froh, dass es neben den „großen“ Projekten doch noch Filmemacher mit Herz gibt. Frische Ideen können der Filmindustrie nicht schaden.
Und wo ich grade schon bei euch bin, stellt euch mal vor, es gäbe Remakes von Büchern. Remakes sind eine unglaublich absurde Sache.

Was ist dein Lieblingsfilm und wieso?

Die Frage ist immer schwierig. Ich denke, das hängt ganz stark von der aktuellen Stimmung, oder dem Aspekt ab, unter dem man das bestimmen soll. Einen absoluten Liebling habe ich nicht, aber Filme, die immer gehen:
Herr der Ringe, Pulp Fiction oder neuerdings Fury Road.

Gibt es Genres, die du nicht magst?

Ehrlich gesagt gibt es das nicht. Ich bin offen für Alles, das betrifft auch Genres und bisher bin ich immer wieder bestätigt worden, dass es möglich ist, in jedem Genre hervorragende FIlme zu machen.

Was hältst du von Trash-Filmen?

Hatte bisher wenig Berührungspunkte, finde die Intention etwas fragwürdig, habe aber schon länger vor mit Freunden ein gar nicht weit entferntes Kino zu besuchen. Dort ist jeden Freitag-Abend Trashnight, der Eintritt ist kostenlos, nur ein Mindestverzehr von fünf Euro muss erfüllt werden.
Also ist die Grundlage für einen lustigen Abend mit Freunden und 1-2 kühlen Getränken durchaus vorhanden. 🙂

Gibt es ein Buch, das dir so gut gefallen hat, dass du es ein zweites Mal oder sogar ein drittes Mal gelesen hast?

Bisher noch nicht, liegt aber durchaus daran, dass ich bis Anfang diesen Jahres eher ein Lesemuffel war. Das hat sich geändert, also bleibt abzuwarten, welches Buch des öfteren in meinen Händen liegen wird.

Welcher Regisseur ist dein Lieblingsregisseur? Was gefällt dir an den Filmen deines Lieblingsregisseurs besonders?

Es gibt viele wunderbare Regisseure. Bis vor einigen Monaten hätte ich hier noch schlagartig Tarantino geantwortet, mittlerweile bin ich mir dessen nicht mehr sicher. Nichts desto trotz:
Ich liebe Tarantino für seine Art Filme zu machen, er hält sich nicht für schlauer, als den Zuschauer, hat eine ziemlich dreckige Art Geschichten zu erzählen und teilweise die vielleicht interessantesten oder mindestens unterhaltsamsten Dialoge, die man im Kino zu Gesicht bekommt.
Außerdem schafft es kein anderer Regisseur so gekonnt Bild und Musik zu einem zauberhaften Ganzen zusammenzufügen. Was er da teilweise erschafft zeugt von unglaublichem Gespür für Musik und Style. Der Mann fasziniert mich.

Welches Filmmonster gefällt dir am besten und wieso?

Vielleicht kein klassisches Filmmonster, aber seit ich das erste Mal Jurassic Park gesehen habe, fasziniert mich der TRex. Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden meiner Kindheit ich damit verbracht habe, mit Plastikdinosauriern zu spielen.

Siehst du Filme lieber zuhause auf DVD oder im Kino?

Ich liebe das Kino. Leider gibt es immer wieder Menschen, die es schaffen, dir den Kinobesuch zu versauen. Letztens saß ein Paar nicht unweit von mir, während die Dame ihrem Freund den Film erklärte und zeitgleich beschrieben hat, was als nächstes passiert – sie kannte den Film schon.
Solche Erlebnisse führe dazu, dass ich dann manchmal doch die heimischen vier Wände vorziehe.

Liebster Award vom Filmaffen

Und schon wieder haben mich neue Nominierungen erreicht, also nicht groß drumrumreden, sondern direkt mal ran an den Speck.
Vorher noch Hier der Beitrag vom lieben Filmaffen. Vielen Dank für die Nominierung, schöne Fragen hast du dir ausgedacht!
So, ab geht´s.

Wann hast du für dich beschlossen, ein Blog aufzusetzen und los zuschreiben?

Wirklich an den genauen Grund kann ich mich nicht mehr erinnern, nur, dass es an einem Sonntagmittag war, ich saß gemütlich auf dem Bett und habe mir kleine Ausschnitte von Drehbüchern durchgelesen. Fast als wäre es eine Eingabe gewesen, hab ich mich an den Laptop gesetzt, nach Websites über Filme gesucht und mein kleines Projekt gestartet.

Was zeichnet deinen Blog aus?

Schlussendlich wohl allein meine Art und die persönliche Meinung.

Welcher Charakter aus GAME OF THRONES passt am besten zu dir? Und warum?

Ui, da muss man im Kopf erst sämtiche Charaktere durchgehen. Besonders interessant finde ich solche wie Littlefinger, gerissen und auf eine subtile Art vielleicht am gefährlichsten – auf jeden Fall am unberechenbarsten. Vielleicht „The Hound“, allein weil ich eine ähnliche Körpergröße mit mir rumschleppe, ich entscheide mich aber, denke ich, für Samwell Tarly. Gutherzig, manchmal etwas zu zurückgenommen, in den richtigen Momenten dennoch entschlossen und ein Freund, auf den man zählen kann.

Wenn du ein Superheld wärst, welche Superkraft hättest du?

Hmm, noch so eine Frage. Als Kind wollte ich immer unsichtbar sein, wahrscheinlich würde ich mich dafür entscheiden, wenn ich denn dürfte.

Wäre dein Leben ein Film, welches Filmgenre würde am Besten passen?

Ganz klassisch und langweilig würde wahrscheinlich ein Drama à la Coming of Age Geschichte bei rumkommen.

Harte Fakten auf den Tisch: Was hältst du von 3D-Filmen?

Da bin ich zweigeteilter Meinung. Ein Teil – der noch aus Kindheitstagen stammt und damals auch Spy Kids super fand, stilecht mit Rot-Grün-Brille versteht sich – findet 3D FIlme und die Faszination, die eben doch von ihnen ausgeht wunderbar. In einigen Fällen erachte ich den Effekt auch durchaus als Mehrwert.
In den meisten wirkt die Technik aber dann leider doch aufgepropft und gezwungen. Wenn dem Zuschauer alle paar Minuten ein neuer Gegenstand entgegengeschleudert wird, bin ich schnell abgeschreckt und frage mich, ob die Köpfe der FIlmstudios grade beisammensitzen und diabolisch lachen über die Euros, die sie mehr einnehmen konnten.
PS: Der 3D-Zwang, der in letzter Zeit immer häufiger auftritt, geht gar nicht und ist Grund genug, einen Film zu boykottieren. Weiterlesen

The Duke of Burgundy

Der offene Umgang – und die damit einhergehende Auslebung – von speziellen sexuellen Vorlieben ist dieser Zeiten medial so allgegenwärtig wie vielleicht nie. 50 Shades of Grey formte nicht nur eins der erfolgreichsten Bestseller überhaupt, auch die dazugehörige Romanverfilmung ließ die Kinokassen klingeln, auch wenn der erwartete Skandalfilm ausblieb. 
The Duke of Burgundy macht sich ebenfalls den Fetisch zum Thema, nimmt ihn aber eher als Grundstein einer Beziehungsanalyse, erzeugt dabei einen Sog von Verlangen und Erwartung in einer Art Abwärtsspirale.


Die junge Frau Evelyn (Chiara D’Anna) macht sich per Rad auf den Weg zu einem groß anmutenden Anwesen, trägt die Kleidung einer Bediensteten und wirkt nervös, als sie die Klingel ertönen lässt. Die Hausherrin Cynthia (Sidse Babett Knudsen) öffnet die Tür, verweist recht harsch auf die noch zu verrichtenden Arbeiten. Die offensichtlich eingeschüchterte junge Dame lässt sich erniedrigen. Schnell werden die sich abspielenden Szenen unangenehm, wann ist die unsichtbare Grenze von Selbstachtung überschritten? Wie weit kann das Spiel von Erniedrigung und Lust getrieben werden?
Doch es ist ganz anders als es scheint, Gesehenes entpuppt sich als eingefädeltes Spiel zwischen zwei Liebenden. Gegen Ende des Tages kehrt Intimität ein, die beiden Frauen liegen Arm in Arm im gemeinsamen Bett, gestehen sich ihre Liebe. Weiterlesen