Bridge of Spies

Nach Ridley Scott hat mit Steven Spielberg nun der nächste Kinogigant sein neustes Werk im Jahr 2015 in die Lichtspielhäuser gebracht.
Auffällig unauffällig ist das Ganze von Statten gegangen. Von starker Werbung, allgegenwärtigen Plakaten oder an Aufdringlichkeit grenzenden Trailereinblendungen auf jeder fünften Website keine Spur.
Was der neue Streifen der langsam auf die Siebzig zugehenden Regie-Legende also kann? Einiges, aber leider nicht vollends überzeugend.

Bridge of Spies setzt im Jahre 1957 – mitten im Kalten Krieg – ein. Den USA ist es gelungen, einen infiltrierten Sowjetagenten ausfindig zu machen und aus dem Verkehr zu ziehen. Um von möglichst reiner Vorgehensweise zu zeugen, wird dem verhassten Sträfling (und damit Staatsfeind) ein Anwalt zur Seite gestellt.
Die Wahl fällt dabei auf den eigentlich vollends aus dem Zuständigkeitsbereich entrissenen James Donovan (Tom Hanks). Dass dieser nicht nur, wie bisher, in Fragen von Versicherungen ein engagierter Mann ist, sondern auch seine neue Aufgabe mit unglaublicher Ernsthaftigkeit angeht, war den Verantwortlichen im Vorfeld so wohl nicht bewusst.
Durch einige Verfälle gerät Donovan letzlich zwischen die Fronten der politischen Auseinandersetzungen von West und Ost, sieht sich ferner nicht weiter verantwortlich für ein einzelnes Leben, sondern hält gleich das Schicksal mehrerer Menschen in seinen Händen.

Was Steven Spielberg uns hier kredenzt, ist eine durch und durch menschliche Geschichte. Hier geht es um den Wert eines jeden Menschenlebens, um Humanität, Überzeugung und Standhaftigkeit.
Der Versicherungsanwalt Donovan wird vor eine Herkulesaufgabe gestellt, soll den Spion Rudolf Abel provisorisch vertreten, setzt sich aber für eine korrekte Behandlung seines Mandanten wider Willen ein und verweist Richter auf allgemein gültige Bürgerrechte. „Als was sollen wir ihm Rechte zusprechen? Als Amerikaner wohl kaum“ kommt da als Antwort und zeugt schon zu Beginn von der zugespitzten Grundstimmung bei Verantwortlichen, wie auch Bevölkerung. Weiterlesen

Der Marsianer

Es ist durchaus ein Privileg im Jahre 2015 das Kino zu besuchen und den neusten Streich des Künstlers hinter Klassikern wie Alien oder Blade Runner sehen zu können. Die Werke der letzten Jahre ließen jedoch zu Wünschen übrig. Promotheus konnte den Anforderungen als sich nahtlos eingliedernder Teil der Alien-Saga nicht genügen, Exodus ging gar sang- und klanglos im Einheitsbrei der Blockbuster-Sommer unter.
Jetzt steht Scott mit Der Marsianer auf der Matte, bringt eine durchaus beliebte und gehaltvolle Literaturvorlage auf die große Leinwand und sorgt für Furore. Kritiker loben durchgehend über den grünen Klee, Kinobesucher scheinen begeistert den neuen Publikumsliebling 2015 zu formen.

Mark Watney (Matt Damon) ist Teil der Marsmission „Ares-3“. Lange vor dem eigentlich geplanten Aufbruch Richtung heimatlichem Planeten Erde, bricht ein Sandsturm aus, die aufgebauten Unterkünfte – und damit die komplette Crew – stehen in Gefahr. Kurz vor dem endgültigen Entschluss, die Mission abzubrechen und via Raumkapsel in die Weiten des Weltalls zu flüchten, wird Watney getroffen und von der restlichen Besatzung abgekapselt.
Im Glauben, der getroffene Mann könne unter keinen Umständen überlebt haben, suchen die Kollegen das Weite und lassen den vermeintlich leblosen Körper auf dem fremden Planeten zurück.
Doch sie irren. Watney hat überlebt, sucht einen Weg, sein Überleben zu sichern und sucht den Weg zu seiner Millionen Kilometern entfernten Heimat. Weiterlesen

Kinoneustarts 12.02.2015

Neue Woche, neues Glück. Und vor allem neue Kinostarts. Diese Woche wird „Fifty Shades of Grey“ wohl die Kinokassen klingeln lassen – schon lange laufen sogar Vorverkaufsaktionen! – mein Tipp der Woche ist trotzdem ein anderer.

Tipp der Woche:

Es ist nämlich Inherent Vice. Ein drogenaffiner Detektiv macht sich auf die Suche nach einer seiner Exfreundinnen, sie ist verschwunden. Das Setting in den 60ern find ich sehr sympathisch und allgemein scheinen Atmosphäre und Stil sehr stimmig zu sein. Hinzu kommen Joaquin Pheonix und Josh Brolin, die ich beide unglaublich gerne vor der Linse sehe (auch der restliche Cast sieht spannend aus) und Regisseur Paul Thomas Anderson, der wohl zu Recht einen guten Ruf in der Filmwelt genießt. Wenn der Film hält was der Trailer verspricht, könnte das eine lustige, unterhaltsame Angelegenheit werden.

Außerdem läuft:

Manolo und das Buch des Lebens
Fifty Shades of Grey
When the Game Stands Tall
Wild Card
Brasserie Romantik – Das Valentins-Menü


Kinoneustarts 05.02.2015

Die Oscars stehen vor der Tür und so finden auch hierzulande langsam aber sicher immer mehr der Kandidaten ihren Weg in die Lichtspielhäuser. Klar müssen solche „Oscarfilme“ nicht zwingend immer die wirklich besten Filme des Jahres sein – dafür steckt auch ein ganzes Stück Politik hinter der Auszeichnung – , aber fast ausnahmslos alle dieser Filme sind handwerklich sehr gut gemacht und wenigstens sehenswert. So feiert auch diese Woche mit Foxcatcher ein fünffach nominierter Film seine Deutschlandprämiere und ist damit mein Tipp der Woche. Seit der ersten Sichtung des Trailers freue ich mich auf den Film und werde die Tage auch ein Kinoticket lösen. Ich hoffe auf ein Sportlerdrama mit drückender Atmosphäre und wunderbaren Schauspielleistungen. Allein Steve Carell’s so andersartige Facette fasziniert mich, kennt man ihn doch sonst eher als den lustigen Comedy-Schauspieler, zeigt er schon in den Trailern eine durchdringende, fast angst-einflößende Seite. Dazu kommt ein immer guter Mark Ruffalo und ein Channing Tatum, der sich hier abseits seines Sunnyboy-Images beweisen kann. Hier der Trailer:

Sonst laufen diese Woche noch einige andere Titel an, hier geordnet nach meiner „Würde-ich-am-ehesten-schauen-Rangliste“ Trailer sind dabei immer auf dem jeweiligen Titel verlinkt: