Von „Toy Story“ – und warum ein neuer Ableger keine gute Idee ist

Der Wahn Hollywoods, alles und wirklich alles zu rebooten, zu remaken oder fortzusetzen, dauert an. Pixar spendiert sich und seinen Fans einen vierten Teil ihres Ursprungswerkes Toy Story, so lassen die News verlauten.
Also einmal gleich auf Anfang bitte.
Ganze zwanzig Jahre ist es mittlerweile her, dass Pixar auf der großen Bildfläche erschien und sich Film für Film einen immer größeren Namen geschaffen hat. Die Geschichte um Andys Kinderzimmer, den kühnen, aber besitzergreifenden Cowboy Woody und den intergalaktischen Helden Buzz Lightyear kennt wohl fast ein jeder. Die Idee, Spielzeugen eine Identität, Gefühle und Gedanken zu schenken, ist zuteilen eine wunderschöne, vielleicht aber auch treibende für das wohl jüngste Genre des Films: den Animationsfilm.
Mediumgrenzen wurden gesprengt, der Raum für alle nur denkbaren Fantastiken wurde erweitert; nicht allein Welten,  in denen wir uns bewegen, können in Fantasieergüssen untergehen, Animation erlaubt es, Gegenständen und allen möglichen Gestalten Emotionen durchleben zu lassen.

Die Reaktion der Massen war groß, vor allem Kinder waren von den spannenden Abenteuern der sympathischen Helden angetan, bis selbst die größten Fastfoodriesen den Zahn der Zeit trafen und entsprechende Spielzeuge in ihre Juniortüten verfrachteten.
Wie könnte es anders sein: Aus einem Film wurden zwei, wurde eine Trilogie. Anders als anderweitig leider so oft bei Folgeablegern zu Weiterlesen

Sin City: A Dame to Kill For [Kurzreview]

A Dame to Kill For ist, wie sein Vorgänger, eine Aneinanderreihung lose zusammenhängender Kurzgeschichten. Wir treffen auf altbekannte Sonderlinge der Stadt der Sünden, begegnen aber auch einer Handvoll neuer Bewohner einer Welt von Alkohol, Sex und Gewalt.
So möchte Dwight (Josh Brolin) mit seiner Vergangenheit abschließen, denkt über alles nach, was er all die Jahre verbockt hat, bis ausgerechnet seine ehemalige Freundin Ava  (Eva Green) auf den Plan tritt. Sie braucht seine Hilfe in einer makaberen Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann. Unterdessen besucht der immer glückliche Spieler Johnny (Joseph-Gordon-Levitt) eine Bar, um die Bekanntschaft von Senator Roark zu machen. Doch nicht allein Johnny ist mit diesem bekannt, die nach wie vor tanzende Nancy hat noch eine Rechnung mit Roark zu begleichen.
Auf dem Papier folgt die zweite Comicadaption der selben Formel wie der erste Abstecher in diese düstere Welt, und doch formt „A Dame to Kill For“ ein eher maues Sequel.

Das liegt zum vor allem an eher schwach ausfallenden Einzelgeschichten, besonders die Story um Joseph-Gordon-Levitt weiß kaum zu überzeugen. Hier kommen fremde Personen zusammen, die nur eine Gemeinsamkeit haben: Keinen Charakter und keinen Hintergrund. Diese Charaktere sind so charakterlos, wie sie eben sein können, kommen aus dem Nichts und enden im Nichts. Wenn man sie beschreiben sollte,so würde ein Schlagwort genügen: glücklicher Spieler, schöne Frau.
Der sonst so charismatisch-verschmitzte Levitt verfällt dem allgemeinen Sin-City-Tonus. Hier muss jeder auf Teufel komm raus die Coolnessskala sprengen, optional eingängige One-Liner auf den Lippen haben. Das mag zu Rourke oder Brolin passen, nicht aber zu dem sonst niemals plakativ aufspielenden Levitt. Weiterlesen

Liebster Award von Film und Buch

Und weiter dreht sich das Karussell, aber wenn man schon mal dran ist, Spaß macht das kleine Frage-Antwort Spiel alle mal.
Also sei direkt der Dank ausgesprochen an Film und Buch, ich hoffe ich kann eure Fragen zufriedenstellend beantworten. Den ursprünglichen Beitrag findet ihr HIER, schaut gerne mal rein. 🙂

Was brachte dich auf die Idee, einen eigenen Blog zu starten?

Eine fast identische Frage kam beim lieben Filmaffen auf, deshalb gebe ich hier die gleiche Antwort:
Wirklich an den genauen Grund kann ich mich nicht mehr erinnern, nur, dass es an einem Sonntagmittag war, ich saß gemütlich auf dem Bett und habe mir kleine Ausschnitte von Drehbüchern durchgelesen. Fast als wäre es eine Eingabe gewesen, hab ich mich an den Laptop gesetzt, nach Websites über Filme gesucht und mein kleines Projekt gestartet.

Auf welche Themen gehst du auf deinem Blog besonders ein?

Weitestgehend geht es bei mir um Filme. Hier und da kann sich auch mal ein Beitrag abseits der gewohnten Themen finden, aber ich denke, vorerst werde ich bei FIlmbesprechungen und dem ein oder anderen „Special“ bleiben.

Film oder Buch, was spricht dich mehr an?

Mein Herz gehört dem Film, ich bin aber verdammt froh, in letzter Zeit auch wieder genügend Zeit für Bücher gefunden zu haben. Lange Zeit war ich innerlich  zu aufgewühlt, um mich einfach mit einem schönen Buch in den Sessel zu pflanzen. Besonders bei der aktuellen Jahreszeit ist das aber wundervoll.

Es gibt kaum noch einen Film, der kein Remake ist. Was hältst du vom derzeitigen Remake-Wahn?

Find ich schrecklich, aber Hollywood macht eben, was die breite Masse verlangt oder zumindest an den Kinokassen funktioniert. Dazu gehören scheinbar Wiederauflagen und Xfache Forsetzungen, sowieo das Superheldenallerlei. Ich finde das ermüdend, bin deshalb froh, dass es neben den „großen“ Projekten doch noch Filmemacher mit Herz gibt. Frische Ideen können der Filmindustrie nicht schaden.
Und wo ich grade schon bei euch bin, stellt euch mal vor, es gäbe Remakes von Büchern. Remakes sind eine unglaublich absurde Sache.

Was ist dein Lieblingsfilm und wieso?

Die Frage ist immer schwierig. Ich denke, das hängt ganz stark von der aktuellen Stimmung, oder dem Aspekt ab, unter dem man das bestimmen soll. Einen absoluten Liebling habe ich nicht, aber Filme, die immer gehen:
Herr der Ringe, Pulp Fiction oder neuerdings Fury Road.

Gibt es Genres, die du nicht magst?

Ehrlich gesagt gibt es das nicht. Ich bin offen für Alles, das betrifft auch Genres und bisher bin ich immer wieder bestätigt worden, dass es möglich ist, in jedem Genre hervorragende FIlme zu machen.

Was hältst du von Trash-Filmen?

Hatte bisher wenig Berührungspunkte, finde die Intention etwas fragwürdig, habe aber schon länger vor mit Freunden ein gar nicht weit entferntes Kino zu besuchen. Dort ist jeden Freitag-Abend Trashnight, der Eintritt ist kostenlos, nur ein Mindestverzehr von fünf Euro muss erfüllt werden.
Also ist die Grundlage für einen lustigen Abend mit Freunden und 1-2 kühlen Getränken durchaus vorhanden. 🙂

Gibt es ein Buch, das dir so gut gefallen hat, dass du es ein zweites Mal oder sogar ein drittes Mal gelesen hast?

Bisher noch nicht, liegt aber durchaus daran, dass ich bis Anfang diesen Jahres eher ein Lesemuffel war. Das hat sich geändert, also bleibt abzuwarten, welches Buch des öfteren in meinen Händen liegen wird.

Welcher Regisseur ist dein Lieblingsregisseur? Was gefällt dir an den Filmen deines Lieblingsregisseurs besonders?

Es gibt viele wunderbare Regisseure. Bis vor einigen Monaten hätte ich hier noch schlagartig Tarantino geantwortet, mittlerweile bin ich mir dessen nicht mehr sicher. Nichts desto trotz:
Ich liebe Tarantino für seine Art Filme zu machen, er hält sich nicht für schlauer, als den Zuschauer, hat eine ziemlich dreckige Art Geschichten zu erzählen und teilweise die vielleicht interessantesten oder mindestens unterhaltsamsten Dialoge, die man im Kino zu Gesicht bekommt.
Außerdem schafft es kein anderer Regisseur so gekonnt Bild und Musik zu einem zauberhaften Ganzen zusammenzufügen. Was er da teilweise erschafft zeugt von unglaublichem Gespür für Musik und Style. Der Mann fasziniert mich.

Welches Filmmonster gefällt dir am besten und wieso?

Vielleicht kein klassisches Filmmonster, aber seit ich das erste Mal Jurassic Park gesehen habe, fasziniert mich der TRex. Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden meiner Kindheit ich damit verbracht habe, mit Plastikdinosauriern zu spielen.

Siehst du Filme lieber zuhause auf DVD oder im Kino?

Ich liebe das Kino. Leider gibt es immer wieder Menschen, die es schaffen, dir den Kinobesuch zu versauen. Letztens saß ein Paar nicht unweit von mir, während die Dame ihrem Freund den Film erklärte und zeitgleich beschrieben hat, was als nächstes passiert – sie kannte den Film schon.
Solche Erlebnisse führe dazu, dass ich dann manchmal doch die heimischen vier Wände vorziehe.

Liebster Award vom Filmaffen

Und schon wieder haben mich neue Nominierungen erreicht, also nicht groß drumrumreden, sondern direkt mal ran an den Speck.
Vorher noch Hier der Beitrag vom lieben Filmaffen. Vielen Dank für die Nominierung, schöne Fragen hast du dir ausgedacht!
So, ab geht´s.

Wann hast du für dich beschlossen, ein Blog aufzusetzen und los zuschreiben?

Wirklich an den genauen Grund kann ich mich nicht mehr erinnern, nur, dass es an einem Sonntagmittag war, ich saß gemütlich auf dem Bett und habe mir kleine Ausschnitte von Drehbüchern durchgelesen. Fast als wäre es eine Eingabe gewesen, hab ich mich an den Laptop gesetzt, nach Websites über Filme gesucht und mein kleines Projekt gestartet.

Was zeichnet deinen Blog aus?

Schlussendlich wohl allein meine Art und die persönliche Meinung.

Welcher Charakter aus GAME OF THRONES passt am besten zu dir? Und warum?

Ui, da muss man im Kopf erst sämtiche Charaktere durchgehen. Besonders interessant finde ich solche wie Littlefinger, gerissen und auf eine subtile Art vielleicht am gefährlichsten – auf jeden Fall am unberechenbarsten. Vielleicht „The Hound“, allein weil ich eine ähnliche Körpergröße mit mir rumschleppe, ich entscheide mich aber, denke ich, für Samwell Tarly. Gutherzig, manchmal etwas zu zurückgenommen, in den richtigen Momenten dennoch entschlossen und ein Freund, auf den man zählen kann.

Wenn du ein Superheld wärst, welche Superkraft hättest du?

Hmm, noch so eine Frage. Als Kind wollte ich immer unsichtbar sein, wahrscheinlich würde ich mich dafür entscheiden, wenn ich denn dürfte.

Wäre dein Leben ein Film, welches Filmgenre würde am Besten passen?

Ganz klassisch und langweilig würde wahrscheinlich ein Drama à la Coming of Age Geschichte bei rumkommen.

Harte Fakten auf den Tisch: Was hältst du von 3D-Filmen?

Da bin ich zweigeteilter Meinung. Ein Teil – der noch aus Kindheitstagen stammt und damals auch Spy Kids super fand, stilecht mit Rot-Grün-Brille versteht sich – findet 3D FIlme und die Faszination, die eben doch von ihnen ausgeht wunderbar. In einigen Fällen erachte ich den Effekt auch durchaus als Mehrwert.
In den meisten wirkt die Technik aber dann leider doch aufgepropft und gezwungen. Wenn dem Zuschauer alle paar Minuten ein neuer Gegenstand entgegengeschleudert wird, bin ich schnell abgeschreckt und frage mich, ob die Köpfe der FIlmstudios grade beisammensitzen und diabolisch lachen über die Euros, die sie mehr einnehmen konnten.
PS: Der 3D-Zwang, der in letzter Zeit immer häufiger auftritt, geht gar nicht und ist Grund genug, einen Film zu boykottieren. Weiterlesen

The Duke of Burgundy

Der offene Umgang – und die damit einhergehende Auslebung – von speziellen sexuellen Vorlieben ist dieser Zeiten medial so allgegenwärtig wie vielleicht nie. 50 Shades of Grey formte nicht nur eins der erfolgreichsten Bestseller überhaupt, auch die dazugehörige Romanverfilmung ließ die Kinokassen klingeln, auch wenn der erwartete Skandalfilm ausblieb. 
The Duke of Burgundy macht sich ebenfalls den Fetisch zum Thema, nimmt ihn aber eher als Grundstein einer Beziehungsanalyse, erzeugt dabei einen Sog von Verlangen und Erwartung in einer Art Abwärtsspirale.


Die junge Frau Evelyn (Chiara D’Anna) macht sich per Rad auf den Weg zu einem groß anmutenden Anwesen, trägt die Kleidung einer Bediensteten und wirkt nervös, als sie die Klingel ertönen lässt. Die Hausherrin Cynthia (Sidse Babett Knudsen) öffnet die Tür, verweist recht harsch auf die noch zu verrichtenden Arbeiten. Die offensichtlich eingeschüchterte junge Dame lässt sich erniedrigen. Schnell werden die sich abspielenden Szenen unangenehm, wann ist die unsichtbare Grenze von Selbstachtung überschritten? Wie weit kann das Spiel von Erniedrigung und Lust getrieben werden?
Doch es ist ganz anders als es scheint, Gesehenes entpuppt sich als eingefädeltes Spiel zwischen zwei Liebenden. Gegen Ende des Tages kehrt Intimität ein, die beiden Frauen liegen Arm in Arm im gemeinsamen Bett, gestehen sich ihre Liebe. Weiterlesen